Foto: Christian Klar
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Etwa 25 km südlich von Nürnberg, zwischen Roth, Hilpoltstein und Allersberg, liegen der Große und der Kleine Rothsee.

 

Der Rothsee ist mit 2,1 km² Wasserfläche das größte Naturbadegewässer im Landkreis Roth. Er gliedert sich in zwei Teile, eine Vor- und eine Hauptsperre. Die Vorsperre hat eine Größe von 50 ha, davon sind ca. 20 ha Naturschutzgebiet. Die Hauptsperre ist 160 ha groß - davon sind 10 ha Naturschutzgebiet.
Mit seinen zahlreichen Freizeitmöglichkeiten eignet sich das Rothseegebiet zum Segeln, Baden, Radeln und Wandern und ist deshalb ein beliebtes Ziel für viele Tagesbesucher und Kurzurlauber. Ein schöner Rad- und Wanderweg lädt auf einer Länge von etwa 12 km zum Umrunden des Rothsees ein.

 

Der Große und der Kleine Rothsee sind künstliche Seen. Ihre direkte Lage am Main-Donau-Kanal ist nicht zufällig. Als künstliche Wasserstraße transportiert der Main-Donau-Kanal große Wassermengen aus dem Donau-Gebiet in das relativ wasserarme Regnitz-Main-Gebiet.

Der Große Rothsee kann mit seinen 160 ha Wasserfläche dieses Überleitungswasser zwischenspeichern und bei Bedarf in Richtung Norden wieder abgeben. Die unterschiedlichen Pegelstände von 2-3 Metern prägen auch den Naturhaushalt am Großen Rothsee. Im Rhythmus der Wasserspiegelschwankungen bilden sich lagunenartige Zonen mit Flachwasser und trockenfallenden Ufern.
Ganz anders ist der Naturhaushalt am Kleinen Rothsee: Durch einen Zwischendamm vom Hauptsee getrennt, ist der Wasserstand hier konstant, worauf sich zahlreiche heimische Vogelarten eingerichtet haben.

Planung und Fertigstellung dauerten rund 20 Jahre. Die Vorsperre (Kleiner Rothsee) wurde zwischen 1985 und 1990, die Hauptsperre (Großer Rothsee) zwischen 1985 und 1992 erbaut. Fertigstellung und Flutung der Hauptsperre erfolgten im Oktober 1993. Beim Bau mussten Bewohner von Hasenbruck und Fischhof umgesiedelt werden.

Wasservögel am Rothsee

Foto: Christian Klar
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DER EISVOGEL

 

Der Eisvogel (Alcedo atthis) stellt das Logo des LBV dar und ist die einzige in Mitteleuropa vorkommende Art aus der Familie der Eisvögel.

 

Der sperlingsgroße Vogel lebt an fließenden und stehenden Gewässern. Dort benötigt er unbewachsene Steilwände aus Lehm oder Sand für seine bis zu einen Meter langen Brutgänge. Vor allem das Fehlen solcher Strukturen, verursacht durch Kanalisation von Flussläufen, hat als ein Aspekt dazu geführt, dass der Eisvogel in Deutschland als streng geschützt gilt.

 

Bei den Eisvögeln sind sowohl Männchen als auch Weibchen prächtig gefärbt. Beide haben die typisch orangefarbene Unter- und die blau-türkis schillernde Oberseite. Lediglich am Schnabel lassen sich die Geschlechter unterscheiden: Der  Schnabel der Weibchen ist nicht – wie bei den Männchen – komplett schwarz, sondern  an der Unterseite rötlich gefärbt.

 

Trotz seiner auffälligen Färbung bekommt man den Eisvogel eher selten zu Gesicht, da er lange Zeit unbewegt auf Zweigen oder Pfählen über dem Wasser sitzen und auf Nahrung lauern kann. Von dort aus taucht er schließlich kopfüber nach Beute. So – oder durch kurze Rüttelflüge über der Wasseroberfläche – erbeutet der Ansitzjäger kleine Fische (ca. 4-7cm). Die Beute schluckt er dann kopfvoran in einem Stück und würgt die unverdaulichen Reste als Gewölle wieder heraus.

Im Sommer besteht ein kleiner Teil seiner Nahrung auch aus Insekten, Kaulquappen und kleinen Fröschen, größtenteils ist er jedoch ganzjährig auf Fische angewiesen.

 

Da der Eisvogel in Deutschland Standvogel bzw. Teilzieher ist, kann es in strengen Wintern dazu kommen, dass bis zu 90% einer Eisvogelpopulation sterben. Sei es durch den Wegfall von Jagdmöglichkeiten oder durch Erfrieren wegen des von Eis verkrusteten Gefieders.

Normalerweise kann sich der Bestand im darauffolgenden Jahr wieder durch die üblichen zwei  – in Ausnahmefällen auch bis zu drei – Brutphasen regenerieren.

 

Natürlich setzt sich auch der LBV für sein Wappentier ein, so z.B. durch die Errichtung von künstlichen Brutwänden oder die Renaturierung von verbauten Fluss- und Bachläufen.

 

Weitere Informationen über die Arbeit des LBV für den Eisvogel finden Sie hier.

Foto: Christian Klar
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DER KORMORAN

 

Jahrzehntelang war der Kormoran (Phalacrocorax carbo) aus Deutschland so gut wie verschwunden – das Ergebnis intensiver Verfolgung durch Fischer und Angler. Erst nach konsequentem Schutz durch die EG-Vogelschutzrichtlinie (1979) leben in Deutschland heute wieder rund 24.000 Brutpaare, davon mehr als die Hälfte in großen Kolonien nahe der Küste. Ihre Zahl hat sich in den letzten Jahren stabilisiert. „Die Rückkehr des Kormorans ist ein Erfolg für den Vogelschutz, auf den wir stolz sein können“, betonte der ehemalige LBV-Vorsitzende Ludwig Sothmann.


Die 80 bis 100 Zentimeter großen und zwischen zwei bis drei Kilo schweren Vögel fangen bevorzugt Fische, die sie ohne großen Aufwand erbeuten können – sie sind Nahrungsopportunisten. Darum stehen vor allem häufige und wirtschaftlich unbedeutende „Weißfische“ wie Rotaugen, Brachsen und andere Kleinfische auf ihrem Speiseplan, die besonders in nährstoffreichen Gewässern in großen Mengen vorkommen. „Edelfische“ wie Felchen oder Äschen machen wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge nur geringe Anteile ihrer Nahrung aus.

Der Kormoran, dessen grüne Augen an Edelsteine erinnern, ist ein Meistertaucher. Bis zu 90 Sekunden lang und 30 Meter tief kann er tauchen. Sein mit Wasser vollgesogenes Gefieder lässt er von Wind und Sonne trocknen – ein einzigartiges Verhalten in der Vogelwelt. Dazu breitet er die Flügel in der charakteristischen Haltung auf einem Ruheplatz aus. Abgesehen von Südamerika ist der Kormoran in allen Erdteilen zu Hause.

Weil der Kormoran Fische als Nahrung braucht, hat er nicht nur Freunde.
Kormorane vernichten zwar keine Fischbestände und gefährden langfristig auch keine Fischarten. Allerdings können sie an Fischteichen wirtschaftliche Schäden anrichten. Doch gibt es Möglichkeiten, dies zu verhindern, ohne den natürlichen Bestand der Anfang des 20. Jahrhunderts fast ausgerotteten Vogelart erneut zu gefährden.

Wir möchten zeigen, was getan werden kann, um Kormoranen und Fischern eine Zukunft an unseren Gewässern zu sichern. Die Auseinandersetzung mit dem Kormoran ist ein Prüfstein für einen umsichtigen Naturschutz in Deutschland und Europa. Mit der Wahl zum Vogel des Jahres 2010 hatten wir die Möglichkeit für einen nachhaltigen Schutz des Kormorans zu werben. Gleichzeitig wollten wir den Umgang mit sogenannten "Problemvögeln" thematisieren. Wir setzen uns für die ökologische Verbesserung unserer Gewässer ein – damit alle Fische und Wasservögel wie der Kormoran Raum zum Leben haben.



Weitere Informationen über den Kormoran finden Sie hier.

Foto: Christian Klar
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DER SILBERREIHER

 

Der Silberreiher (Casmerodius albus) gehört zur Familie der Reiher.

Die Art hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet, das weite Teile Ost- und Südeuropas, Nord-, Mittel- und Südamerika, Asien und Afrikas umfasst. In Mitteleuropa ist der Silberreiher ein lokal verbreiteter und häufiger Brut- und Jahresvogel. Die Art zeigt eine ausgeprägte Neigung zu Wanderungen.

Der Silberreiher ist ein großer, weißer Reiher mit gelbem Schnabel und dunklen Beinen und Füßen. Seine Länge beträgt 85 bis 100 Zentimeter, die Flügelspannweite beträgt 145 bis 170 Zentimeter und das Gewicht 1 bis 1,5 Kilogramm.

Der Silberreiher lebt in Schilfgürteln an Seen, Flüssen und Altarmen sowie in Sümpfen, die mit Bäumen und Büschen bestanden sind. Außerhalb der Brutzeit hält er sich auch gerne in großflächigen Grünlandgebieten auf.


Insekten, Amphibien, Fische und Mäuse bilden im Wesentlichen die Nahrung des Silberreihers. Gewöhnlich findet der Silberreiher seine Nahrung durch langsames Waten im Seichtwasser. Dabei wird der Körper mehr oder weniger horizontal gehalten. Alternativ wartet der Silberreiher in starrer Haltung darauf, dass Nahrungstiere in seine Reichweite gelangen.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Foto: Christian Klar
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DER HAUBENTAUCHER

 

Der Haubentaucher (Podiceps cristatus) gehört zur Familie der Lappentaucher. Er ist etwa so groß wie eine Ente (ca. 50 cm) und an seinem Gefieder leicht zu erkennen: Sowohl sein Gesicht als auch die Unterseiten seines Bauches und Halses sind weiß gefärbt. Das auffälligste Merkmal des Haubentauchers ist sicherlich seine rötlich-braune bis schwarze Federhaube. Das Rückengefieder besitzt eine braun-graue Färbung. Männchen und Weibchen tragen das gleiche Federkleid.

Haubentaucher kommen an stehenden oder langsam fließenden Gewässern in den mittleren Breiten und den Subtropen in Europa, Afrika, Asien, Australien und Neuseeland vor. Sie sind leicht zu beobachten, da sie in Deutschland an fast allen Gewässern zu finden sind. Als Nistplatz bevorzugen sie Flächen in Ufernähe, die mit Schilf bewachsen sind. Gelegentlich bauen sie aber auch frei schwimmende Nester mitten auf Seen. Der Haubentaucher jagt unter Wasser vor allem kleine Fische, aber auch Wasserinsekten sowie kleine Krebse.  Dabei kann er bis zu 60 Sekunden unter Wasser bleiben.

 

Weitere Informationen über den Haubentaucher finden Sie hier.