Konzept der integrativen Umweltstation am Rothsee

 

Der Ansatz der pädagogischen Arbeit in der Umweltstation Rothsee ist geprägt von Inhalten und Methoden der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Dazu orientiert sich der LBV an 7 Thesen.
Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung ist heute der allgemein anerkannte Weg zur Sicherung unserer Zukunftschancen, zu ökologischer Verträglichkeit, sozialer Gerechtigkeit  und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit.

Ziel der pädagogischen Arbeit der Umweltstation ist es, bei allen Besuchern Kompetenzen und Werte zu fördern, die nötig sind, um einen nachhaltigen Lebensstil zu entwickeln. Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, Wissen vermitteln, Verstehen, Beurteilen und einen entsprechenden Transfer in den Alltag herstellen können sind entscheidende Lernziele.

Ein zentrales Anliegen ist es dabei, auch Menschen mit Handicap den Zugang zu Umwelt und Nachhaltigkeit zu ermöglichen und hier Strukturen und entsprechende pädagogische Angebote zu schaffen, die gemeinsames Erleben und Arbeiten von behinderten und nicht behinderten Menschen möglich machen (Inklusion). Dafür werden vielfältige Informationsmethoden und innovative pädagogische Ansätze eingesetzt.

Die Verknüpfung von integrativen, umwelt- und erlebnispädagogischen Ansätzen in der Verbindung mit der Vermittlung von Kompetenzen und Werten in den pädagogischen Programmen stellt dabei eine besondere Qualität dar.

 

Themen
Zentrale thematische Inhalte sind Wasser (bedingt durch die unmittelbare Lage am Rothsee), Sand (bedingt durch die Lage in der fränkischen Sandachse) sowie die beiden großen gesellschaftspolitischen Themen „Klimawandel und Energie“ und „Schutz der Biodiversität“. Zudem wird das Interesse der Besucher auf die regionale Wertschöpfung im Sinne nachhaltiger Entwicklung gelenkt. Viele weitere Themen werden angeboten und können dem Programmangebot entnommen werden. Dazu zählen z. B. Angebote zur kulturellen Vielfalt, zur Ernährung, zum sozialen Miteinander u.a.

 

Zielgruppen
Zentrales Anliegen der Arbeit der integrativen Umweltstation ist es, auch Menschen mit Handicap (d. h. Menschen mit geistiger Behinderung, mehrfacher Behinderung, Hörschädigungen, Seh- und Gehbehinderungen) den Zugang zu Umwelt und Nachhaltigkeit zu ermöglichen.

Generell stehen die Angebote Menschen aller Altersstufen zur Verfügung -  vom Vorschulbereich über das Kinder- und Jugendalter bis hin zu Erwachsenen. Neben Angeboten für Gruppen werden auch Veranstaltungen angeboten, zu denen sich Einzelpersonen anmelden können. Das Gelände kann zudem selbstständig erkundet werden.

Durch die Lage unmittelbar am Ufer des Rothsees, der inmitten des fränkischen Seenland liegt, werden in besonderem Maße auch Touristen angesprochen.

Die integrative Umweltstation am Rothsee versteht sich somit als Bildung- und Begegnungsstätte, die als Treffpunkt in der Metropolregion Nürnberg dienen soll.


Methoden
Das Gesamtangebot der Umweltstation ist so aufgebaut, dass Besucher sowohl an pädagogisch begleiteten Veranstaltungen teilnehmen, als auch als Tagesbesucher das Innen- und Außengelände selbst erkunden können. Zudem besteht die Möglichkeit sich an mehrtägigen Projekten zu beteiligen.
Über möglichst viele Eingangskanäle und einen breiten Methodenmix soll das Thema Bildung zur Nachhaltigkeit aufbereitet werden: Ob beim Experimenten im naturwissenschaftlichen Bereich, beim Kochen, durch Sinnesübungen oder beim Spiel mit Einblick in andere Kulturen, durch Kleingruppenarbeit und durch Partizipation - in den pädagogisch begleiteten Veranstaltungen wird gezeigt, wie sich Bildung zur Nachhaltigkeit in der Praxis im täglichen Leben ansiedeln lässt.

Neben längerfristig angelegten Kooperationsprojekten von Menschen mit und ohne Handicap werden auch Objektpatenschaften angeboten, in denen Gruppen die Verantwortung für bestimmte Objekte auf dem Gelände der Umweltstation übernehmen.

Die Gruppengröße ist immer der jeweiligen Zielgruppe bzw. Projektstruktur angepasst.

 

Das Besondere
Ein pädagogischer Arbeitskreis mit Vertretern der beiden vor Ort ansässigen Behinderteneinrichtungen (Regens-Wagner-Stiftung in Zell, Auhof Hilpoltstein der Rummelsberger), Heilpädagogen, Förderschullehrern und Umweltpädagogen ist von Anfang an in den Planungsprozess integriert. Dadurch ist es selbstverständlich, dass Gebäude, Gelände und pädagogische Angebote unter Berücksichtigung heilpädagogischer und integrativer Aspekte speziell den Bedürfnissen behinderter Menschen gerecht werden.

Die Evaluation der Programme ist ein Bestandteil des Konzeptes und wird zunächst als externe, später als Selbstevaluation durchgeführt.